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Ausgangspunkt der Arbeit ist die Forderung eines Politikers – in Deutschland dürfe keine Minarette höher als ein Maibaum sein. Diese vom Gedanken einer deutschen Leitkultur geprägte Aussage ist für den von türkischer Kultur und 1.Mai-Protesten geprägten Berliner Stadtteil Kreuzberg ein geradezu absurdes Verlangen. Im Verlauf des Prozesses der zu einer Rauminstallation führt werden die Anwohner eines Kreuzberger Kiezes aufgefordert die nachbarschaftlichen Beziehungen zueinander zu beschreiben und bei einem türkischen Gebrauchsfotografen ein gemeinsames Portrait machen zu lassen. Die in Eigenregie entstandenen Bilder schmücken einen im Ausstellungsraum liegenden Baumstamm, der die Formensprache von Maibaum und Minarette aufgreift.
Ort: Neue Gesellschaft für Bildende Kunst, Berlin, November 2010 – Januar 2011
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